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21.02.2019

Grünflächen tun der Seele gut


Ein Nachmittag im Park, ein kurzer Spaziergang durch den Grünstreifen in der Mittagspause, Samstagnachmittag Treffen zum Boule mit den Nachbarn auf dem kleinen hübsch bepflanzten Platz im Viertel. Erholsam, erfrischend, gesellig. Wer kennt sie nicht, die wohltuende Wirkung von städtischen Grünflächen.


Eine amerikanische Studie aus Philadelphia zeigt, dass selbst der Zugang zu kleinen Grünflächen die Symptome von Depressionen für Menschen, die in ihrer Nähe leben, reduzieren kann, insbesondere in einkommensschwachen Stadtteilen.
Schon vorher gab es Hinweise, dass Grünflächen sich vorteilhaft auf die psychische Gesundheit auswirken, aber diese Studie ist neuartig, da sie - wie in einer Medikamentenstudie - durch zufällige Zuweisung einer Intervention (Schaffung von Grünflächen ja/nein) deren Auswirkung testet.


Philadelphia war ein gutes Labor für die Erforschung dieser Frage, weil es dort schätzungsweise über 40.000 verlassene Gebäude und leerstehende Grundstücke gibt, die oft mit Müll übersät sind. Die allermeisten von ihnen liegen in ärmeren Stadtvierteln.
Die Forscher wählten 541 freie Grundstücke nach dem Zufallsprinzip aus und teilten sie in drei Gruppen ein.
Die Grundstücke in der Kontrollgruppe blieben unangetastet in ihrem verwahrlosten und vermüllten Zustand. Die Grundstücke der zweiten Gruppe wurden aufgeräumt und von Müll befreit. Die Parzellen der dritten Gruppe wurden nicht nur gesäubert, sondern zusätzlich mit neuem Rasen und Bäumen bepflanzt.


Das Forscher-Team befragte die Anwohner, die vor und nach dem Versuch in der Nähe der Grundstücke leben, zu ihrer psychischen Gesundheit und ihrem Wohlbefinden. Auf einer Skala, die die psychologische Belastung eines Menschen einordnet, gaben die Studienteilnehmer an, wie oft sie sich nervös, hoffnungslos, depressiv, unruhig, wertlos und übermäßig angestrengt fühlen.
Die Menschen in der Nähe der frisch begrünten Parzellen fühlten sich besser, insbesondere die in ärmeren Stadtvierteln, wo durch die Begrünung das Vorkommen von Depressionen um fast ein Drittel zurückging.


Warum tun Grünflächen der Seele gut? Mike Rogerson, ein Experte auf diesem Forschungsgebiet, führt es unter anderem auf die biologische Wirkung der Natur auf uns zurück. Er erklärt: „Unser Körper reagiert aufgrund der historischen Vergangenheit unserer Spezies gut auf Umwelt und Natur.“


Die Kosten für solche Begrünungsmaßnahmen halten sich in Grenzen. Dagegen ist die Verbesserung der Lebensqualität und der psychischen Gesundheit von Stadtbewohnern, wie die Studie zeigt, enorm.

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